Als Somero-Team ist es für uns eine Selbstverständlichkeit, unsere eigene Arbeit regelmäßig kritisch zu hinterfragen. So setzten sich einige Team-Mitglieder im Rahmen von einem Workshop der Stiftung Nord-Süd-Brücken damit auseinander, wie entwicklungspolitisch sinnvoll „Kinderpatenschaften“ sind. Patenschaften, so die Kritik, setzen häufig bei wenigen Individuen an, anstatt lokale Strukturen vor Ort zu stärken. Dieser Kritikpunkt war für uns schon Mitte des Jahres 2010 ein Anlass dafür, das Somero-Center zu eröffnen, welches die lokale Gemeinschaft durch verschiedene Bildungs- und Freizeitangebote in die Arbeit von Somero einbindet und stärkt.
Die Weiterbildungsangebote am Somero-Center sollen zukünftig noch ausgebaut werden. Gleichzeitig haben wir aber auch gute Gründe dafür, unsere Einzelförderung im Rahmen von Stipendien zusätzlich zu den Aktivitäten im Somero-Center fortzusetzen. Schließlich ist unsere Zielgruppe „Mädchen und junge Frauen, die oft unter dramatischen Bedingungen aufgewachsen sind und keine Unterstützung durch ihre Familie erhalten“ auf eine sehr umfassende Förderung angewiesen, um ihr volles Potential entfalten zu können. Durch die individuelle und intensive Förderung werden die Stipendiatinnen dabei unterstützt, sich als Multiplikatoren für positive Veränderungen in der lokalen Gemeinschaft einzusetzen. Von nun an sprechen wir nicht mehr von „Bildungspatenschaften“ sondern von „Bildungsstipendien“ und stellen damit die aktive Rolle der Stipendiatinnen in ihrer Gemeinschaft in den Mittelpunkt.